Montag, 15. Februar 2010

Anleitung: Karte nach Sketch gearbeitet

Wenn ich eine Karte nach Sketch arbeite, dann suche ich mir zuerst die Papiere raus, die ich verarbeiten möchte. Nach den Farben der Papiere coloriere ich dann das Motiv oder wie hier die beiden Motive. Man kann ja auch diese Stempel zusammen mastiert stempeln. Ich habe die Stempel aber selber nicht und habe sie zusammengeklebt.

Diese Materialien benötig ihr zum Colorieren mit Aquarellstiften:



  • gestempeltes Motiv, mit wasserfester Stempelfarbe gestempelt (auf Karteikarten blanco, dickeres Papier oder Aqurellpapier)
  • Aquarellstifte
  • Wassertankpinser(dünn) oder einen dünnen normalen Pinsel mit Wasserbecher
  • ein Stück Küchenrolle
  • eine Unterlage wäre auch nicht verkehrt (ich verwende am Liebsten die Rückseite einer Schneidemappe)

Im Grunde braucht man gar nicht so viele Sachen um eine Stempelkarte fertig zu stellen:

  • eine Grundkarte/Rohling (kann man fertig geschnitten kaufen oder sich selber nach Lust zu Laune aus Tonkarton zuschneiden: 13,8 x 13,8 cm in flieder)
  • gestempelte Motieve (hier Whiff of Joy, wie ich sie coloriert habe könnt ihr im 2. Workshop nachlesen)
  • Stifte zum Anmalen/Colorieren (ich verwende Aquarellstifte)
  • Designpapier/Scrappapier/gemustertes Papier (das gestreifte Quadrat ist 12,8 x 12,8 cm und die gestreiften Rechtecke 12 x 5 cm groß)
  • Tonpapier/buntes Druckerpapier zum Matten (rosa Quadrat 13,3 x 13,3 cm; flieder Streifen in 12,5 x 5,5 cm; 2 gestanzte Bordüren 1,5 cm brei und 12,8 cm lang; 5 cm Durchmesser großer weißer Kreis; 5,5 cm Durchmesser großer Kreis in rosa)
Nicht im Bild:

  • Stempelfarben in altrosa, pink und lila
  • Schere und Hebelschneider, Linial, doppelseitiges Klebeband, Bordürenstanzer
  • etwas Deko (in dem Fall Eyelets und gehäkelte Herzen)
  • Spruchstempel

Ich habe mir erstmal ein Motiv zum Colorieren ausgesucht. In diesem Fall sind es zwei und ergeben zusammengeklebt eine kleine Szene.

Dann habe ich mich in meiner Restekiste nach größeren Stücken Designpapierresten umgeguckt. Das rosa/pinke Quadrat ist übrigens gedruckt. Ich finde man merkt es nicht, wenn man es nicht weiß. Es gibt tolle Designerpapiere zum Ausdrucken bei Canon USA. Die gestreiften Rechtecke sind Teile von einem Papierbogen aus einem Aldiblock. Die Farben dieser Papiere dieten mir als Farbvorgabe fürs Colorieren, für den Rohling und das Tonpapier zum Matten. Ich habe mich an die farben rosa, flieder und pink gehalten.

Dann nur noch die passenden Größen Tonpapier zum Matten zuschneiden. Ich verwende meist ein Linial zum Abmessen der Kanten und ziehe von der Länge 5 Millimeter ab und arbeite mich so Schicht für Schicht ab. Den Kartenrohling habe ich auch selber zugeschnitten, in der Mitte mit einem Prägestift gefalzt und geknickt. Ich habe einen Hebelschneider und an dem Gerät kann ich mich recht gut orientierten und brauche nur noch selten einen Bleistift und eine Schere um Papier zu zuschneiden.

Die Kreise sind alle mit einem Zirkel auf der Rückseite gezeichet und später der Linie nach ausgeschnitten worden.

Die Bordüren habe ich mit einem Bordürenstanzer gestanzt.


Matten:
Vieleicht fragen sich ja jetzt einige: Muss ich unbedingt matten? Natürlich muss das Niemand. Ich mache es freiwillig und möchte darauf nicht mehr verzichten.
Hier ist ein Beispiel: Der Sketch von oben mit den zugeschnitten Papieren ohne matten:

Und hier mit matten:
Noch ist nicht geklebt. Ich habe es mal für euch zusammengelegt um euch den Unterschied zu zeigen.

Nachdem alle Zuschnitte vorbereitet sind, habe ich mich ans Colorieren gemacht. Man kann natürlich auch erst colorieren und dann die passenden Papiere sich zuschneiden, aber da gibt es einen Hacken. Hat den Jeder die richtigen Papiere im Haus? So geht es meiner Meinung nach einfacher, außer man hat ein Farbvorgabe und kann nur in bestimmten Farben arbeiten, dann ist es egal womit man anfängt.

Ich habe mir 2 Motive aus dem Whiff of Joy Winterkit ausgesucht, die ich übereinander geklebt verwenden möchte. Farblich bewege ich mich in der Richtung rosa, lila und braun.

Am Anfang fange ich mit der Hautfarbe an. Ich habe mit Absich die rechte Gesichtsseite weiß, also frei von Farbe, gelassen. Ich trage die Farbe mit wenig Druck und gleichmäßig über die gewünschte Fläche auf. Dann habe ich noch etwas rosa für die Wangen verwendet.

Die linke Gesichtsseite ist mit einem ganz hellem braun angemalt. Ich habe auch Schatten unter dem Haar, Wimpern, Nase, linkes Auge, Lippen und Kinn gesetzt. Die Wangen habe ich mit einem kräftigen Rosaton schattiert.

Jetzt sind die Haar an der Reihe. Ich verfahre recht gleich wie im Gesicht. Erst hell anfangen, weiße Stellen für die Lichtreflexe im Haar frei lassen. Das Haar soll braun werden. Hierfür verwende ich zuerst den selben hellen Braunton wie im Gesicht.

Dann wird das Haar mit einem dunklerem Braunton schattiert.

Jetzt fehlt nur noch die Kleidung. Genau wie oben fange ich auch bei der Kleidung mit hellen Farben an. Ich lasse die Kanten, wo das Licht fällt frei.

Mit einem größerem Druck schattiere ich die Stellen, wo ich den Schatten haben möchte. Ich verwende aber auch den jeweils dunkleren Ton um den Effekt zu verstärken. Man muss nicht alle Stiftfarben verwenden. Der Druck macht schon viel aus. Und wenn die Farbe nicht kräftig genug ist, kann man die Farben noch nachträglich verstärken indem man mit den Aquarellstift nochmal drüber geht.

So sieht es bei mir aus, wenn das ganze Motiv mit den Stiften angemalt wurde. Hier könnt ihr auch die Schattierungen besser erkennen.

Und hier seht ihr den Schlitten, den ich genau so wie das Mädchen coloriert habe.

Aber noch ist man ja auch nicht fertig. Jetzt kommt noch das Wasser ins Spiel. Wer einen Wassertankpinsel besitzt, der hat es etwas einfacher, aber das ganze funktioniert auch mit einem herkömlichen Pinsel.


Hier habe ich nur das Gesicht verwischt. Ihr müsst beim Verwischen drauf achten, dass ihr nicht zu viel Wasser im Pinsel habt, sonst schwimmt euch die Farbe weg und läuft über die Ränder drüber. Außerdem weicht das Papier unnötig auf. Ich wische erst über die hellen Stellen des Gesichts, dann taste ich mich vorsichtig in den Schattenbereich. Dabei die Wangen nicht vergessen. Je mehr ihr wischt, desto heller werden die Farben.

Auf diesem Bild sind auch die Haare verwischt. Das Prinzip ist identisch wie beim Gesicht. Einfach von hell zu dunkel wischen. Und zwischen den verschiedenen Farbfeldern den Pinsel an der Küchenrolle abputzen. Auch das überschüssige Wasser könnt ihr am Tuch wegtupfen.

Hier kommen die fertigen Motive. Komplett gewischt. Die Übergänge sind weich und man sieht die Stiftstriche nicht mehr.

Und hier das fertige Mädchen.

Hier habe ich die Motive coloriert und zum Teil schon ausgeschnitten. Die Stellen am Schlitten sind für eine Schere zu knifflig und sowas schneide ich lieber mit einem Messer/Cutter weg. Beim Ausschneiden kann man eingentlich nichts falsch machen. Wichtig ist nur, dass man das Motiv dreht und die Schere in der selben Position bleibt.

Nachdem alles komplett ausgeschniten ist, habe ich die Rückseiten der Motive mit doppelseitigem Klebeband beklebt. Ich schneide mir Streifen in passender Breite zu.

Dann habe ich die Motive direkt nach dem Ablösen der Schutzfolie des Klebebandes zusammengeklebt.

Wischen:
Ich wische nicht immer, aber der Effekt eines gewischten Randes ist echt genial. Beim Wischen kann man mit der Stempelfarbe direkt ans Papier dran gehen und vorsichtige an der Kande entlang wischen. Man sollte nur vorsichtig bei dunklen und kräftigen Farben sein. Dort empfiehlt es sich ein Blatt Papier als Unterlage zu nehmen, das gewünschte Papier auflegen und die Stempelfarbe mit Hilfe eines Schwämchens vorsichtig von der Unterlage zum Rand hinzuwischen. Dabei am besten in kreisenden Bewegungen sich vorarbeiten. Damit erziehlt man, dass die Intensität der Stempelfarbe abnimmt und der Rand leicht die Farbe abbekommt und nicht komplet unter dem Farbton verschwindet.

Ich habe außer den gezeigten Papierstücken noch die Designpapiere mit pink und die flieder Rechtecke in lila gewischt.

Wichtig: Die Stempelfarben unterscheiden sich in der Trockenzeit. Schön durchtrocknen lassen, bevor man die gewischten Stücke weiterverarbeitet. So erspart man sich ungewünschte Patzer.

Hier ein kleiner Ausschnitt. Mit der Übung wird der Rand schön gleichmäßig.

Der letzte Schritt ist alles zusammenzukleben und zu dekorieren. Ich verwende nur noch doppelseitiges Klebeband, damit das Papier schön ordentlich und ohne Wellen klebt. Ein dünner Streifen Klebeband am Rand entlang reicht schon vollkommen aus.
Hier habe ich vor dem Aufkleben der gestreiften Rechtecke Eyelets mit Hilfe einer Eyeletzange gesetzt und danach erst aufgeklebt. Das Happy Birthday habe ich zum Schluß mit lila gestempelt. Auch die Häkelherzen haben erst ein Eyelet in die Mitte bekommen und wurden anschließend mit Schmucksteinkleber aufgeklebt.

Fertig! Danke fürs Lesen und bei Fragen einfach ein Kommentar schreiben.

LG, Natascha

1 Kommentar:

Carmen1602 hat gesagt…

Wow das ist eine tolle Anleitung. Ich hab bisher genau anders rum coloriert,also von dunkel nach hell gewischt. Ich werde deine Technik mal testen.

LG Carmen